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Man mag es ein Umschwenken oder eine Rolle rückwärts nennen, vielleicht aber war es sogar ein geschickter Schachzug vor einigen Jahren, ein Antikörper-Entwicklungsprogramm auszugliedern, es von anderen vorantreiben zu lassen und nur im Erfolgsfall wieder zurückzuholen. So geht nun gerade Novartis vor und kauft für mehrere Milliarden Anthos Therapeutics und damit einen ursprünglichen Novartis-Antikörper zurück, weil er sehr gut zu funktionieren scheint, wo viele andere Wettbewerber gescheitert sind: bei der Blutgerinnung.

Die Schweizer Novartis AG präsentiert die Jahreszahlen 2024 mit stolz geschwellter Brust. Im „ersten Geschäftsjahr als reines innovatives Arzneimittelunternehmen“ habe das Pharmaunternehmen eines der stärksten Finanzresultate der Unternehmensgeschichte erzielt, so CEO Vas Narasimhan. Der Nettoumsatz belief sich auf rund 50 Mrd. US-Dollar (2023: 45 Mrd. US-Dollar) und bringt damit ein Plus von rund 11% (je nach Währungsumrechnung). Die Umsatzträger verteilten sich auf mehrere Medikamente, eine große Zahl von neuen Wirkstoffen sei bereits in den zulassungsrelevanten Phasen angekommen.

Nach der rekordhohen Finanzierung von Windward Bio erhält nun auch RhyGaze 86 Mio. US-Dollar in einer Serie A-Finanzierungsrunde. Das Geld fließt in die klinische Weiterentwicklung einer Gen-Therapie zur Wiederherstellung des Sehvermögens bei Erblindung.

Das war keine schöne Weihnachtsbotschaft an die noch rund 330 Beschäftigten der Martinsrieder Morphosys: Novartis hat bestätigt, dass der Münchner Standort der übernommenen Morphosys sowie der US-Standort in Boston zum Jahresende 2025 dichtgemacht werden. Das einstige Flaggschiff des Münchner Biotech-Clusters, das 1992 aus dem Max-Planck-Institut für Biochemie als Antikörper-Schmiede gegründet worden war, ist bereits vom Börsenparkett verschwunden, nun verschwinden mit der Schließung der Standorte auch die letzten Erinnerungsorte an das ehemalige Vorzeigeunternehmen.

Die Novartis AG hat eine 550 Mio. US-Dollar-schwere Zusammenarbeit mit der BioAge Labs Inc. vereinbart, die darauf abzielt, Arzneimittelangrifffspunkte für alternsbedingte Krankheiten, Langlebigkeit und Bewegung zu entwickeln. 

Ein Überblick der meistgeklickten Meldungen auf |transkript.de in diesem Jahr 2024 ergibt erneut einen klaren Sieger auf dem ersten Platz: BioNTech. Schon wie im vergangenen Jahr ist die Mainzer KI- und Biotech-Firma mit mehreren Meldungen in den Top-10 gelandet. Doch auch Novartis (Morphosys), Evotec und erstmals Miltenyi Biotec schaffen es ganz weit nach vorne.

Siemens Healthineers hat den Geschäftsbereich Molekulare Bildgebung von Novartis übernommen. Mit dem Zukauf erweitert das Unternehmen sein Produktionsnetzwerk für Positronen-Emissions-Tomographie (PET) um 13 neue Standorte.

Novartis Deutschland weihte Anfang Dezember die neue Firmenzentrale in Nürnberg ein. Im ehemaligen Kohlenhof und Güterzugareal wurde der neue Bürokomplex „Güterwerk“ bezogen. Platz ist dort für rund 750 Mitarbeiter. Damit kalkuliert das Unternehmen ganz offiziell, dass sich eine Balance zwischen Pendeln, Homeoffice und Anwesenheit vor Ort einstellen wird.

Deutsche Biotech-Regionen, das Golden Triangle rings um London und natürlich die USA an Ost- und Westküste. Aber Basel und die Schweiz? Eher selten wird die Stadt am Dreiländereck in diese Reihe gestellt. Dabei kann man die Dynamik am Oberrhein gar nicht übersehen, meint Christof Klöpper im Gespräch mit |transkript (in der Print-Ausgabe 4-2024).

Die Schweizer Roche, Basel, wandelt eine bestehende Partnerschaft mit Poseida Therapeutics, San Diego (USA), in eine Akquisition um. Dafür werden den Aktionären des US-Unternehmens 9 US-Dollar je Aktie angeboten, wozu weitere 4 US-Dollar je Aktie bei Erreichen bestimmter klinischer Meilensteine in den CAR-T-Programmen hinzukommen können. Insgesamt könnte das Volumen der Übernahme damit eine Größenordnung von 1,5 Mrd. US-Dollar erreichen. Roche hat es auf die „Off-the-shelf“-Technologieplattform des 2014 gegründeten US-Unternehmens abgesehen.